Konferenz - Medical Review Auschwitz
Wir unterstützen die 6. Internationale Konferenz mit dem Titel "Medical Review Auschwitz" vom 15. bis 17. September in Kraków.

© M. Rymarz
Vom 15. bis 17. September 2025 fand in Krakau die sechste internationale Konferenz „Medical Review Auschwitz: Medicine Behind the Barbed Wire“ statt. Die Finkelstein Stiftung unterstützte die Veranstaltung als Förderpartner.
Ziel des Konferenzformats ist es, neue Erkenntnisse zur Erforschung von medizinischen Verbrechen im Nationalsozialismus zu teilen und deren Bedeutung für heutige ethische Fragestellungen in Medizin und Gesundheitswesen zu reflektieren. Über 100 Teilnehmende, darunter junge Ärzt*innen aus den USA und Israel, nahmen teil.
Den Auftakt bildete ein Besuch zur Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, einschließlich eines Besuchs von Block 10, in dem medizinische Experimente an Häftlingen durchgeführt wurden. Auch die Ausstellung „Negatives der Erinnerung“ von Marian Kołodziej, einem Überlebenden des Lagers, hinterließ bleibenden Eindruck.
An den folgenden Tagen sprachen internationale Expert*innen aus Medizin, Geschichte, Recht und Bioethik über ethisches Fehlverhalten in der Medizin während der NS-Zeit und über die Relevanz dieser Themen für die Gegenwart. Besonders eindrücklich war die Ansprache und Teilnahme des 99-jährigen Holocaust-Überlebenden Dr. Leon Weintraub, der an die Verantwortung erinnerte, Erinnerung zu bewahren und jeder Form von Ausgrenzung entgegenzutreten. Nach der Befreiung aus den nationalsozialistischen Lagern studierte er Medizin und wurde Gynäkologe.
Im Rahmen der Konferenz wird der Zdzisław-Jan-Ryn-Preis für den besten Vortrag verliehen, den in diesem Jahr Prof. Jay R. Malone (USA) erhielt. Ein begleitendes Fellowship-Programm ermöglichte zudem Nachwuchsmediziner*innen die aktive Teilnahme und den internationalen Austausch.
Alle Vorträge der Konferenz sind online frei zugänglich unter: www.medical-auschwitz.one
Mit der Förderung der Neugestaltung der Webseite und der Konferenz wollen wir historische Verantwortung, ethische Bildung und die Auseinandersetzung mit berufsethischen Fragen im medizinischen Kontext stärken.