Rückblick auf „EVZ Conversations!“ 

"Im Spiegel historischer Verantwortung? Demokratische Werte als Kompass für unternehmerisches Handeln": Am 8. Oktober 2024 lud die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) in Kooperation mit der Hans und Berthold Finkelstein Stiftung rund 100 Gäste zu einer Veranstaltung im Rahmen der EVZ Conversations! ins Berliner Allianz Forum ein. 


 

United for Democracy

 © Stiftung EVZ

Vor dem Hintergrund des Erstarkens rechtsextremer Ideologien und der damit verbundenen Gefahr für die Demokratie und den Wirtschaftsstandort Deutschland, suchen viele Unternehmen neue Wege und Möglichkeiten des Umgangs mit der eigenen Vergangenheit. Doch auch 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges schreitet die Aufarbeitung der eigenen Firmengeschichte im Nationalsozialismus nur in wenigen Unternehmen voran. 


Zu Beginn betonte Annette Schavan, Vorsitzende des Beirats der Finkelstein Stiftung und Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung EVZ, die wichtige Rolle von Unternehmen als Leistungsträger und Gestalter der Gesellschaft in dieser Debatte: 


„Um die Gegenwart zu gestalten und Erinnerungskultur zu leben müssen wir tiefer in der Geschichte lesen und sie entziffern. Nicht nur um zu verstehen, sondern um zu wissen, was sie für heute bedeutet. Ganz besonders jetzt, wo vielen von uns so deutlich wird: Nie wieder ist schnell dahin gesprochen aber eine Illusion.“ Annette Schavan

 


Es folgte eine Keynote von Dr. Daniel Logemann, Leiter des Museums Zwangsarbeit im Nationalsozialismus in Weimar. 


Das Panel, moderiert von Dr. Andrea Despot, Vorstandsvorsitzende der Stiftung EVZ, setzte sich zusammen aus den Expert*innen Markus Langer, Geschäftsführer Evonik Stiftung, Franzi von Kempis, Kommunikationsberaterin & Journalistin, Prof. Dr. Manfred Grieger, Historiker und Christoph Kübel, Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft, Mitglied des Kuratoriums der Stiftung EVZ. 

 


Neben der Diskussion darüber, worin (historische) Unternehmensverantwortung heute besteht und warum sich der Großteil der deutschen Unternehmen nicht mit der eigenen Vergangenheit beschäftigt, gab es Impulse für Aktivitäten: Annemarie Hühne-Ramm, Geschäftsführerin der Finkelstein Stiftung, stellte die Stiftungsgründung am Beispiel der Finkelstein Stiftung als eine Option vor, nachhaltig aktiv zu werden. Johanna Sokoließ, Fachreferentin der Stiftung EVZ, stellte zudem das Blended Learning-Format „Informiert, Couragiert, Engagiert“ für Unternehmen vor. 


O-Töne und weitere Impressionen finden Sie auf den LinkedIn-Seiten der Stiftung EVZ sowie der Finkelstein Stiftung

 


Über die EVZ


Auftrag der Stiftung EVZ ist es, die Erinnerung an das Unrecht der nationalsozialistischen Verfolgung lebendig zu halten, die daraus erwachsende Verantwortung im Hier und Heute anzunehmen und die Zukunft aktiv zu gestalten. Zentrales Motiv der Stiftungsgründung im Jahr 2000 war die Auszahlung humanitärer Ausgleichsleistungen an ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter des NS-Regimes – ein Meilenstein der deutschen Aufarbeitung. Heute fördert die Stiftung über ihre Handlungsfelder Bilden und Handeln Projekte und Aktivitäten, die den Überlebenden nationalsozialistischer Verfolgung, der Völkerverständigung und der Stärkung von Menschenrechten dienen.